Leerzeichen – ja oder nein?

Oft vernachlässigt und doch wichtig: Das Leerzeichen bzw. der Leerschritt, denn ein Zeichen im eigentlichen Sinn ist es ja nicht. Wann muss ein Leerzeichen gesetzt werden, wann nicht? Fragen, die mir in der täglichen Arbeit immer wieder gestellt werden bzw. Fehler, die mir bei Lektorat und Korrektorat häufig begegnen. Lesen Sie hier die wichtigsten Regeln!

  1. Die Auslassungspunkte

Die drei Pünktchen … ich liebe sie … symbolisieren oftmals eine Denkpause. Aber tatsächlich sollen sie eine Lücke markieren, etwas, das wir weggelassen haben. Und da das fehlende Wort oder das fehlende Satzteil ein Leerzeichen erfordert, kommt vor und nach den Auslassungspunkten ein Leerschritt.

Beispiel: Sie haben sich getroffen ... und ein neues Konzept entwickelt.

ABER: Ersetzen die Punkte dagegen ein Wortteil, wenn z. B. der Autor vulgäre Ausdrücke nicht wiedergeben möchte, dann entfällt das Leerzeichen.
Beispiel: Er ärgerte sich so, dass er laut Sch… rief.

  1. Einschub mit Gedankenstrichen

Wir brauchen Raum für unsere Gedanken. Deshalb kommt auch vor und nach einem Gedankenstrich jeweils ein Leerzeichen.
Beispiel: Hier kommen – wie angekündigt – Ihre neuen Möbel.

ABER: Folgt nach dem Gedankenstrich ein weiteres Satzzeichen, dann entfällt das Leerzeichen.
Beispiel: Ob das Ganze Konsequenzen hat – einige halten das für möglich –, kann ich nicht sagen.”

  1. Symbole

Zwischen einer Zahl und einem Symbol, wie % oder §, steht ein Leerzeichen.

Gerade beim Prozentzeichen wird es jedoch gerne mal vergessen. Aber da das Prozentzeichen das Wort „Prozent“ ersetzt, wird auch bei „%“ ein Leerzeichen gesetzt.

Beispiel: Wir erzielten ein Wachstum von 5 %. Den Umsatz steigerten wir um 10 %.

Lesefreundlicher ist es allerdings, Prozent auszuschreiben. In Tabellen sorgt dagegen das Prozentzeichen für mehr Übersicht.

Gleiches gilt für Euro- und Paragrafenzeichen. Auch hier gehört jeweils ein Leerzeichen dazwischen.

Beispiele: 50 €, § 23.

Eine besondere Ausnahme stellt das Gradzeichen dar. Steht es allein mit einer Zahl, wird kein Leerzeichen gesetzt. Wird dagegen die verwendete Einheit ergänzt, setzt man ein Leerzeichen.
Beispiel: 20°, aber 20 °C.

In professionell gestalteten Printprodukten sollte ein schmales Leerzeichen verwendet werden (z. B. bei Nutzung von Grafikprogrammen wie InDesign). In der alltäglichen Praxis sollten Sie aber auf jeden Fall ein geschütztes Leerzeichen einfügen, um ungewollte Zeilenumbrüche zu vermeiden. Das erzeugen Sie bei Windows durch die Tastenkombination Strg + Shift + Leertaste bzw. bei Mac mit alt + Leertaste.

  1. Punkt bei Abkürzungen

Kürzen Sie Wörter mit einem Punkt ab, dann wird dieser ohne Leerzeichen an den vorhergehenden Buchstaben gesetzt.

Beispiele: ca. 100 Meter, Nr. 10, Str. …,

ABER: nach dem Punkt kommt immer ein Leerzeichen.
Korrekt heißt es: z. B. (und nicht z.B.), d. h., u. a., i. d. R., s. o.

Auch hier empfiehlt sich ein schmales, wenigstens aber ein geschütztes Leerzeichen.

  1. Klammer

Zwischen Klammern und dem eingeklammerten Wort, Satzteil etc. werden generell keine Leerzeichen gesetzt.
Beispiel: Bitte füllen Sie den Antrag (siehe Anlage) aus.

  1. Schrägstrich

Und wie sieht es beim Schrägstrich aus. Kommt davor und danach ein Leerzeichen hin oder nicht?

Nach Duden und der für die geschäftliche Korrespondenz gültige DIN 5008 gibt es den Schrägstrich nur ohne Leerzeichen – unabhängig davon, ob Zahlen oder Worte getrennt werden:
Buchung 3478/98/09, Lektorat/Korrektorat, Mann/Frau, 2018/2019, Arzt/Ärztin.

Handelt es sich um Wortgruppen, ziehen viele Autoren es vor, für bessere Lesbarkeit Leerzeichen zu setzen. Beispiel:

Englisch-Deutsch / Deutsch Englisch (statt Englisch-Deutsch/Deutsch-Englisch)
Name, Vorname / Name, Vorname (statt Name, Vorname/Name, Vorname)

Der Duden schreibt: „Vor und nach dem Schrägstrich wird im Allgemeinen kein Leerschritt angeschlagen“ (26. Auflage 2013, S. 111). „Im Allgemeinen“ bedeutet auch, dass der Leerschritt auch möglich ist.

Aber: Entscheiden Sie sich für das Leerzeichen, müssen Sie es auf jeden Fall auf beiden Seiten setzen. Falsch wäre also: Englisch-Deutsch /Deutsch Englisch.


Dasselbe oder das Gleiche?

Kennen Sie das? Heißt es nun „das Gleiche“ oder „dasselbe“? Das es nicht dasselbe ist, erkennt man schon daran, dass „das Gleiche“ getrennt und „dasselbe“ zusammengeschrieben wird. Doch wo liegt genau der Unterschied?

Spricht man vom selben, dann ist immer eine einzige Sache gemeint, sie gibt es nur einmal. Ist dagegen die Rede vom Gleichen, dann gibt es sie mehrfach, gemeint sind hier bis ins kleinste Detail identische Dinge.

Beispiele

Zwei Frauen können die gleiche Hose tragen, aber dieselbe ist nicht möglich.

Die Schüler können nicht mit demselben Stift schreiben, wohl aber mit dem Gleichen.

Susanne und Michael fahren an den Gardasee. Sie haben dasselbe Ziel.

Paul und Carl haben beide einen roten Golf. Sie haben das gleiche Auto, denn sie können nicht dasselbe, sondern nur das gleiche Auto besitzen.

Wir haben am selben Tag Geburtstag, denn kein Tag gleicht dem anderen.

Eselsbrücken

Wenn man das so liest, ist der Unterschied von "selbe" und "Gleiche" klar, aber dann doch leider meist schnell wieder vergessen. Deshalb hier für Sie zwei Eselsbrücken:

Lässt sich vor „dasselbe“ ein „ein“ setzen, also „ein und dasselbe„, dann handelt es sich um eine einzige Sache.

Dinge können sich gleichen, aber niemals „selben“. Zwei Kleider gleichen sich, aber sie „selben“ sich nicht.

Und warum unterschiedliche Schreibweisen?

Das Gleiche wird in zwei Wörtern geschrieben, dasselbe aber zusammen. Grund ist, dass das Wort "gleich" ein Adjektiv ist, das allein stehen und substantiviert werden kann. Das Wort "selbe" ist dagegen Teil eines Demonstrativpronomens. Es kann nicht allein stehen und ist immer an einen bestimmten Artikel gebunden: derselbe, dieselbe, dasselbe, denselben, demselben, im (= in dem) selben Auto, am (= an dem) selben Tag.


Ich bin dann mal weg

Ich bin dann mal weg
… doch nicht ohne den Abwesenheitsassistenten zu aktivieren

Die Ferienzeit steht in den Startlöchern. Kurz vorher heißt es noch „Schreibtisch aufräumen“ und „den Abwesenheitsagenten aktivieren“. Letzteres ist vor allem wichtig, dass der Versender nicht vergeblich auf eine kurzfristige Antwort wartet und verärgert oder enttäuscht ist, wenn er nichts von Ihnen hört.

Doch nicht selten wird die automatische E-Mail-Antwort auf den letzten Drücker eingegeben – ohne lange nachzudenken. Dann kommt es schon mal vor, dass der Text unfreundlich und unpersönlich formuliert ist und vielleicht auch wichtige Informationen fehlen:

„Ich bin nicht erreichbar. Ihre Nachricht wird nicht weitergeleitet!!! In dringenden Fällen wenden Sie sich bitte an Frau Schneider (martina.scheider@abc-gmbh.de)“

Machen Sie es besser und überzeugen Sie auch mit Ihren Autoresponder-Texten Kunden und Geschäftspartner.

Kleine Checkliste für Ihren Autoresponder-Text

  1. Anrede
  2. Ein freundlicher Einstiegssatz mit einem Dankeschön
  3. Zeitpunkt, ab wann Sie wieder erreichbar sind
  4. Was passiert mit der E-Mail in Ihrer Abwesenheit
  5. Gibt es eine Vertretung? Wenn ja, Kontaktdaten nicht vergessen
  6. Verabschiedung
  7. Signatur
  8. Auf korrekte Rechtschreibung achten

 

2 Beispiele für Autoresponder-Texte

Guten Tag,

vielen Dank für Ihre E-Mail.

Ab Montag, den 06.08.2018, bin ich wieder im Büro und gerne für Sie da. Ihre E-Mail wird nicht automatisch weitergeleitet. In dringenden Fällen wenden Sie sich bitte an Frau Martina Schneider, martina.schneider@abc-gmbh.de, Telefon 01234 5678-90. Sie kümmert sich gerne um Ihr Anliegen.

Freundliche Grüße

Max Müller

[Signatur]

 

Guten Tag,

herzlichen Dank für Ihre Nachricht. Ich bin am 6. August 2018 wieder im Büro und melde mich dann gerne bei Ihnen. Sie können oder möchten nicht so lange warten? Dann sprechen Sie bitte meine Kollegin Martina Schneider an. Sie hilft Ihnen sicher weiter. Sie erreichen sie unter martina.schneider@abc-gmbh.de oder unter 0123 456-789.

Beste Grüße

Max Müller

[Signatur]


Design Thinking: Internet of Things (IoT)

Ein Bericht vom BVMW-Workshop „Design-Thinking: Internet of Things (IoT) am 28. Mai 2018 in Johannesberg bei Aschaffenburg.

Schon viel in der Theorie davon gehört, aber meist nur Bahnhof verstanden. In einem Workshop zusammen mit anderen BVMW-Mitgliedern konnte man nach der Design Thinking-Methode neue Ideen für Lösungen im IoT entwickeln: Das fand ich spannend und habe mich angemeldet. Was ich erlebt habe, waren geniale sieben Stunden mit vielen Aha-Effekten. Maren Giebing, Florian Böckling und Fabian Marx von der EXXETA AG, Falco Schütt von der NEXT BIG THING AG und Marilyn Repp vom BVMW Berlin haben uns ganz agil mit Design Thinking in die Welt des IoTs entführt und sie erleben lassen. Mitgenommen habe ich jede Menge Ideen und Anregungen, die Motivation, mich endlich mit dem so wichtigen Thema zu befassen und die vielen Möglichkeiten und Vorteile zu nutzen – und natürlich wieder viele spannende neue Kontakte zu BVMW-Mitgliedern.

Ungeahnte Effizienzgewinne und völlig neuartige Geschäftschancen werden durch digitalisierte Prozesse, Produkte und Dienstleistungen möglich. Wer wettbewerbsfähig und in seinen Märkten erfolgreich bleiben will, muss sich der Entwicklung stellen. Und gerade wir mittelständische Unternehmen sind prädestiniert, diesen Weg zu gehen. Klar, wir haben weniger Ressourcen und Mittel hierfür als die „Großen“, aber es gibt vielfältige Programme der Unterstützung.

Neu gedacht, digital gemacht

So engagiert sich der BVMW zusammen mit wissenschaftlichen Partnern und Experten in dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten „Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin“. „Nicht Angst vor, sondern Lust auf“ … macht die branchenübergreifende Initiative und Anlaufstelle für kleine und mittlere Unternehmen. Hier gibt es viele Infos und Beispiele aus der und für die digitale Praxis, Workshops und Digitalisierungsangebote. Und wenn Sie selbst ein Digitalisierungsvorhaben voranbringen möchten, eine innovative Idee digital umsetzen oder Ihre Prozesse digital gestalten wollen, dann können Sie auf www.gemeinsam-digital.deIhr Projekt anmelden und Unterstützung bekommen, wenn das Projekt geeignet ist. Allein diese Info war schon der Workshop wert! Klicken Sie am besten gleich selbst mal rein und sehen, was alles möglich ist! Oder fragen Sie nach bei Marilyn Repp, Referetin bei Gemeinsam digital.

Die Aufgabenstellung: Der digitale Arbeitsplatz

Passend zum Thema fand der Workshop bei BVMW-Mitglied Rinaldo Heck, Inhaber und Geschäftsführer der HE-S Heck Software GmbH in Johannesberg statt. Die HE-S ist gleichermaßen Software- und Kompetenzlieferant und als Integrationsspezialist für Daten, Dokumente und Prozesse erfolgreich im Markt tätig.

Rinaldo Hecks Ziel für seine Kunden: Der digitale Arbeitsplatz mit nur einem Einstiegspunkt statt dem permanenten Tummeln in verschiedenen Programmen und Datenbanken. Und schon war eines der beiden Gruppenarbeitsthemen geboren. Mehr dazu siehe unten.

Doch zunächst gab es eine Einführung in die Theorie mit vielen Fachbegriffen, die hier den Rahmen sprengen würden. Deshalb nur die Kurzfassung:
Ziel des IoT ist es, automatisch relevante Informationen aus der realen Welt zu erfassen, miteinander zu verknüpfen und im Netzwerk verfügbar zu machen. Und Design Thinking ist grob gesagt eine Methode, vom Kunden aus zu denken und Ideen zu entwickeln, die den Nutzer oder Anwender überzeugen. Wer mehr wissen will, wendet sich am besten an die Referenten/Coaches. Kontaktdaten sind über Beatrice Brenner erhältlich.

Dann ging es los. Und das war total klasse. Aus ganz unterschiedlichen Bereichen zusammengewürfelt war unter den Teilnehmern eine unglaubliche Kreativität zu spüren und ein sich gegenseitiges Inspirieren allgegenwärtig.

Träumen Sie auch vom digitalen Sekretär?

Als erstes haben wir in unserer Gruppe das Produkt bzw. die Serviceleistung entwickelt: Wie sieht der optimale digitale Arbeitsplatz aus? Immer aus Kundensicht denken, versteht sich!

Schnell war klar, der Kunde braucht einen digitalen Sekretär. Wir haben konkretisiert, was er können soll, seine Hauptfunktionen und den Nutzen definiert, ein mögliches Anwendungsszenario gestaltet, Herausforderungen und Hürden ermittelt.

Danach haben wir unseren digitalen Sekretär auf die Data Journey geschickt, also die Verbindung unserer Anforderungen zu der Datenwelt hergestellt. Natürlich brauchen wir die passenden Geräte und Produkte, also electronic devices. Weiter bedarf es Sensoren/Akteure sowie Netzwerke und die nötige Konnektivität wie z. B. WLAN, Bluetooth oder Mobilfunk. Dazu Plattformen/Analytik wie Datenbanken, KI oder reinforced Learning, um dann unseren gewünschten IoT-Service, den digitalen Sekretär, verfügbar zu haben.

Und last but not least, um unseren digitalen Sekretär „zum Laufen“ zu bringen, entwickelten wir das passende Geschäftsmodell. Für welche Zielgruppen/Nutzer ist der digitale Sekretär interessant, wo liegen die Ertragsquellen, welche Partner und Ressourcen gibt es, um die Idee umzusetzen und zu vermarkten und natürlich wo entstehen welche Kosten?

Und zum Abschluss unsere Antwort auf die Frage „Wie erbringen wir einen Mehrwert für unseren Kunden?“:

Der virtuelle Sekretär hilft Ihnen, Ihre Tagesaufgaben nach Ihren persönlichen Bedürfnissen zu gestalten, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren, indem er die anstehenden Tätigkeiten analysiert und zu Arbeitspaketen zusammenfasst, die Aufgaben priorisiert, Ihnen Freiraum und eine Wohlfühlatmosphäre schafft und – wenn nötig – Sie in die Pause schickt und den Kaffee bereitet.

Selbstverständlich darf es statt des virtuellen Sekretärs auch eine virtuelle Sekretärin sein. Den Wünschen sind keine Grenzen gesetzt. Wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, wären wahrscheinlich noch ganz andere verrückte Sachen herausgekommen.

Fazit

Rinaldo Heck konnten wir vielleicht ein paar Anregungen geben, die er jetzt möglicherweise für uns Wirklichkeit werden lässt. Ein paar potenzielle Kunden – mich eingeschlossen – haben auf alle Fälle schon ihr Interesse angemeldet.

Übrigens: Die andere Gruppe bearbeitete das Thema: Wie können wir Kinder motivieren, Energie einzusparen? Das Ergebnis war ebenfalls genial.

Und zum Abschluss ein herzliches Dankeschön an alle, die bei dem Workshop dabei waren, ob Organisatoren, Referenten oder Teilnehmer. Ich habe wieder einmal ganz viel mitgenommen und es ist eine Bereicherung, Mitglied im BVMW zu sein.

Autorin: Susanne Crecelius, MainWort Agentur für PR und Kommunikation. Aschaffenburg

Foto: Miriam Weitz, Office & More, Obernburg

 


Die neue Homepage von MAIN WORT ist online!

Passend zum Flyer und zur Visitenkarte ist nun auch meine Internetseite www.main-wort.de fertig! Klar, modern und benutzerfreundlich finden Sie hier alle wichtigen Informationen zu MAIN WORT – der Agentur für Kommunikation und Text. Und dank „Responsive Design“ können Sie jetzt auch schnell und unkompliziert MAIN WORT mit Ihren mobilen Geräte von unterwegs besuchen.

Und das lohnt sich: Denn neu ist die Rubrik „Mehrwert“. Hier finden Sie in immer wieder neue Tipps und Hinweise rund um Sprache, Rechtschreibung, Formulierungen und vieles mehr.

Klicken Sie also regelmäßig rein! Ich freue mich über Ihren Besuch, Ihre Anregungen und gerne auch Diskussionen zu Themen rund um das Kommunizieren und Texten.