Design Thinking: Internet of Things (IoT)

Ein Bericht vom BVMW-Workshop „Design-Thinking: Internet of Things (IoT) am 28. Mai 2018 in Johannesberg bei Aschaffenburg.

Schon viel in der Theorie davon gehört, aber meist nur Bahnhof verstanden. In einem Workshop zusammen mit anderen BVMW-Mitgliedern konnte man nach der Design Thinking-Methode neue Ideen für Lösungen im IoT entwickeln: Das fand ich spannend und habe mich angemeldet. Was ich erlebt habe, waren geniale sieben Stunden mit vielen Aha-Effekten. Maren Giebing, Florian Böckling und Fabian Marx von der EXXETA AG, Falco Schütt von der NEXT BIG THING AG und Marilyn Repp vom BVMW Berlin haben uns ganz agil mit Design Thinking in die Welt des IoTs entführt und sie erleben lassen. Mitgenommen habe ich jede Menge Ideen und Anregungen, die Motivation, mich endlich mit dem so wichtigen Thema zu befassen und die vielen Möglichkeiten und Vorteile zu nutzen – und natürlich wieder viele spannende neue Kontakte zu BVMW-Mitgliedern.

Ungeahnte Effizienzgewinne und völlig neuartige Geschäftschancen werden durch digitalisierte Prozesse, Produkte und Dienstleistungen möglich. Wer wettbewerbsfähig und in seinen Märkten erfolgreich bleiben will, muss sich der Entwicklung stellen. Und gerade wir mittelständische Unternehmen sind prädestiniert, diesen Weg zu gehen. Klar, wir haben weniger Ressourcen und Mittel hierfür als die „Großen“, aber es gibt vielfältige Programme der Unterstützung.

Neu gedacht, digital gemacht

So engagiert sich der BVMW zusammen mit wissenschaftlichen Partnern und Experten in dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten „Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin“. „Nicht Angst vor, sondern Lust auf“ … macht die branchenübergreifende Initiative und Anlaufstelle für kleine und mittlere Unternehmen. Hier gibt es viele Infos und Beispiele aus der und für die digitale Praxis, Workshops und Digitalisierungsangebote. Und wenn Sie selbst ein Digitalisierungsvorhaben voranbringen möchten, eine innovative Idee digital umsetzen oder Ihre Prozesse digital gestalten wollen, dann können Sie auf www.gemeinsam-digital.deIhr Projekt anmelden und Unterstützung bekommen, wenn das Projekt geeignet ist. Allein diese Info war schon der Workshop wert! Klicken Sie am besten gleich selbst mal rein und sehen, was alles möglich ist! Oder fragen Sie nach bei Marilyn Repp, Referetin bei Gemeinsam digital.

Die Aufgabenstellung: Der digitale Arbeitsplatz

Passend zum Thema fand der Workshop bei BVMW-Mitglied Rinaldo Heck, Inhaber und Geschäftsführer der HE-S Heck Software GmbH in Johannesberg statt. Die HE-S ist gleichermaßen Software- und Kompetenzlieferant und als Integrationsspezialist für Daten, Dokumente und Prozesse erfolgreich im Markt tätig.

Rinaldo Hecks Ziel für seine Kunden: Der digitale Arbeitsplatz mit nur einem Einstiegspunkt statt dem permanenten Tummeln in verschiedenen Programmen und Datenbanken. Und schon war eines der beiden Gruppenarbeitsthemen geboren. Mehr dazu siehe unten.

Doch zunächst gab es eine Einführung in die Theorie mit vielen Fachbegriffen, die hier den Rahmen sprengen würden. Deshalb nur die Kurzfassung:
Ziel des IoT ist es, automatisch relevante Informationen aus der realen Welt zu erfassen, miteinander zu verknüpfen und im Netzwerk verfügbar zu machen. Und Design Thinking ist grob gesagt eine Methode, vom Kunden aus zu denken und Ideen zu entwickeln, die den Nutzer oder Anwender überzeugen. Wer mehr wissen will, wendet sich am besten an die Referenten/Coaches. Kontaktdaten sind über Beatrice Brenner erhältlich.

Dann ging es los. Und das war total klasse. Aus ganz unterschiedlichen Bereichen zusammengewürfelt war unter den Teilnehmern eine unglaubliche Kreativität zu spüren und ein sich gegenseitiges Inspirieren allgegenwärtig.

Träumen Sie auch vom digitalen Sekretär?

Als erstes haben wir in unserer Gruppe das Produkt bzw. die Serviceleistung entwickelt: Wie sieht der optimale digitale Arbeitsplatz aus? Immer aus Kundensicht denken, versteht sich!

Schnell war klar, der Kunde braucht einen digitalen Sekretär. Wir haben konkretisiert, was er können soll, seine Hauptfunktionen und den Nutzen definiert, ein mögliches Anwendungsszenario gestaltet, Herausforderungen und Hürden ermittelt.

Danach haben wir unseren digitalen Sekretär auf die Data Journey geschickt, also die Verbindung unserer Anforderungen zu der Datenwelt hergestellt. Natürlich brauchen wir die passenden Geräte und Produkte, also electronic devices. Weiter bedarf es Sensoren/Akteure sowie Netzwerke und die nötige Konnektivität wie z. B. WLAN, Bluetooth oder Mobilfunk. Dazu Plattformen/Analytik wie Datenbanken, KI oder reinforced Learning, um dann unseren gewünschten IoT-Service, den digitalen Sekretär, verfügbar zu haben.

Und last but not least, um unseren digitalen Sekretär „zum Laufen“ zu bringen, entwickelten wir das passende Geschäftsmodell. Für welche Zielgruppen/Nutzer ist der digitale Sekretär interessant, wo liegen die Ertragsquellen, welche Partner und Ressourcen gibt es, um die Idee umzusetzen und zu vermarkten und natürlich wo entstehen welche Kosten?

Und zum Abschluss unsere Antwort auf die Frage „Wie erbringen wir einen Mehrwert für unseren Kunden?“:

Der virtuelle Sekretär hilft Ihnen, Ihre Tagesaufgaben nach Ihren persönlichen Bedürfnissen zu gestalten, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren, indem er die anstehenden Tätigkeiten analysiert und zu Arbeitspaketen zusammenfasst, die Aufgaben priorisiert, Ihnen Freiraum und eine Wohlfühlatmosphäre schafft und – wenn nötig – Sie in die Pause schickt und den Kaffee bereitet.

Selbstverständlich darf es statt des virtuellen Sekretärs auch eine virtuelle Sekretärin sein. Den Wünschen sind keine Grenzen gesetzt. Wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, wären wahrscheinlich noch ganz andere verrückte Sachen herausgekommen.

Fazit

Rinaldo Heck konnten wir vielleicht ein paar Anregungen geben, die er jetzt möglicherweise für uns Wirklichkeit werden lässt. Ein paar potenzielle Kunden – mich eingeschlossen – haben auf alle Fälle schon ihr Interesse angemeldet.

Übrigens: Die andere Gruppe bearbeitete das Thema: Wie können wir Kinder motivieren, Energie einzusparen? Das Ergebnis war ebenfalls genial.

Und zum Abschluss ein herzliches Dankeschön an alle, die bei dem Workshop dabei waren, ob Organisatoren, Referenten oder Teilnehmer. Ich habe wieder einmal ganz viel mitgenommen und es ist eine Bereicherung, Mitglied im BVMW zu sein.

Autorin: Susanne Crecelius, MainWort Agentur für PR und Kommunikation. Aschaffenburg

Foto: Miriam Weitz, Office & More, Obernburg